Standort Deutschland im Wettbewerb

MIT und CDU haben im Lichte der desolaten Wirtschaftslage zum Krisengipfel eingeladen. Die MIT ist eine der sieben Vereinigungen. Sie zählt 25.000 Mitglieder, angeführt von der Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann. Die MIT macht sich für die Anliegen von Unternehmern, Selbstständigen und Freiberuflern in der CDU stark. Nach zwei Jahren Ampel ist klar: Den Stimmen der Wirtschaft muss wieder mehr Gehör geschenkt werden! Viel zu oft werden die Interessen von Deutschlands Machern durch politische Entscheider unter den Teppich gekehrt. Zeit für einen Dialog zwischen Politik und Mittelstand: Unter dem Motto „Deutschland kann es besser. Grundsätzlich Mittelstand“ diskutieren CDU-Politiker, MIT-Mitglieder und externe Gäste leidenschaftlich alle Themen, die das Wirtschaftsherz begehrt.
Wirtschaft in Deutschland: Es gibt Nachholbedarf

Die Wirtschaftsweise Prof. Dr. Veronika Grimm legt die Fakten auf den Tisch: „Wir sind in einer herausfordernden Zeit. Abnehmendes Produktivitätswachstum aufgrund der Demografie und damit auch abnehmendes Produktionspotenzial.“ Was braucht es jetzt? „Arbeitsanreize in allen Bereichen, die Erhöhung der Erwerbstätigkeit von Frauen und Investitionen, um das Produktionswachstum zu stärken.“ Doch sie stellt auch fest: „Veränderungen in Deutschland sind nicht so einfach.“ Wichtig ist: Die klimapolitische Transformation darf nicht auf dem Rücken von Bürgern mit niedrigem Einkommen ausgetragen werden. Es braucht „eine Reformagenda, die alle Menschen mitnimmt.“

Arbeitgeberpräsident Dr. Rainer Dulger macht deutlich: „Das Land leidet unter Überregulierung, Steuern und Abgaben, und Personalmangel.“ Ein Schlüssel ist die Attraktivität der Arbeit: „Wir sind in diesem Land nur attraktiv, wenn Arbeiten attraktiv ist und bleibt.“

Tijen Onaran ist die Tochter türkischer Einwanderer. Sie hat den Aufstieg geschafft. Heute ist sie Mehrfachunternehmerin. Mit „Global Digital Women“ bringt sie weibliche Talente und Unternehmen zusammen. Für sie ist klar: So kann es nicht weitergehen. Mut machen ihr die Menschen, die auf die Straße gehen und sich für die Demokratie einsetzen. Gefragt seien nun aber vor allem die demokratischen Parteien. In der CDU sieht sie das Potenzial, Lösungen für die Herausforderungen zu finden und umzusetzen.

Sie nimmt die Partei aber auch in die Pflicht: „Die CDU muss die Frauen ansprechen. Denn sie sind das Rückgrat der Gesellschaft.“ Sie fordert: „Die Rahmenbedingungen in diesem Land müssen so sein, dass Frauen sagen: ‚Ich will Vollzeit arbeiten.‘“ Die Probleme anpacken, aber wie? Sie weist auf die Familienunternehmen hin. Viele von ihnen stehen vor einem Generationenwechsel: „Die große Frage ist, wie wir den Wissenstransfer von Generationen sicherstellen. Vielfalt ist immer wichtiger als Einfalt.“ Für Deutschland fordert die Unternehmerin: „Es braucht einen großen Aufschlag, kein Klein-Klein. Es braucht ein großes Reformpacket: in der Verwaltung, in der Infrastruktur, in der Digitalisierung.“

Auch Veronika Grimm ist überzeugt: „Wir brauchen eine Kinderbetreuung, die einen in die Lage versetzt, in den Arbeitszeiten den Beruf wahrzunehmen. Das ist auch eine kulturelle Frage: durch die Wertschätzung der Frauen (und Männer), die Beruf und Familie vereinen. Das bewegt auch etwas in den Köpfen der Menschen.“ Sie regt an, hierzu auch das Ehegattensplitting neu zu bewerten.

Dr. Matthias Voelkel ist CEO der Boerse Stuttgart Group. Deutschland wird zunehmend unattraktiv, sagt er: Die zeigt sich etwa bei den ausländischen Direktinvestitionen in Deutschland. Diese sind in der ersten Hälfte des letzten Jahres auf 3,5 Milliarden Euro zurückgegangen. Zum Vergleich: In den USA lagen diese im gleichen Zeitraum bei über 160 Milliarden Euro. Voelkel fragt: „Was ist unser Anspruch, Champions League, Bundesliga, zweite Bundesliga? Ich denke nicht, dass unser Anspruch zweite Bundesliga ist.“ Nachholbedarf sieht der Jurist auch im Zukunftsfeld der Künstlichen Intelligenz.

Ein Hindernis für die Wirtschaft ist der hohe Grad an Regulierung. Kein Wunder, wie Matthias Voelkel findet: „Die Zahl der Bundesbeamten ist wieder um 10 Prozent erhöht worden. Wenn man diese Menschen anschafft, darf man sich nicht wundern, dass am Ende mehr Regulierung rauskommt.“ Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger ist ähnlicher Meinung: „Sorgen Sie dafür, dass wir uns als Unternehmen frei entfalten können und wir sorgen dafür, dass die Steuereinnahmen auch weiter sprudeln.“

Die Vorreiterrolle habe Deutschland an den Nagel gehängt mit erratischer Klima- und Wirtschaftspolitik, die nicht zielführend ist. Der CEO der Boerse Stuttgart Group macht deutlich: „Führung bedeutet: Ich gehe voran und andere folgen. Wenn wir uns jetzt weltweit umschauen und schauen, wer uns folgt, dann ist da niemand. Dann ist das keine Führung, sondern verirrtes Einzelgängertum.“ Eine weitere Herausforderung liegt in der richtigen Balance zwischen Wirtschaft und Sozialem. Der Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger mahnt an: „Der Sozialstaat muss wieder treffsicherer werden.“

Das perfekte Credo für 2024 findet die Unternehmerin Tijen Onaran: „Wir brauchen Mut, an dieses Land zu glauben. Mut, dass jeder, der in diesem Land etwas erreichen will, dies auch schaffen kann.“

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